Auf
diese Frage antwortet Heike Gudat, leitende Ärztin im „Hospiz im Park“ in
Arlesheim, in einem Interview:
„Aus
mindestens zwei Gründen. Zum einen aus medizin-ethischer Sicht. Ein Ziel der
Fallpauschalen ist ein möglichst kurzer stationärer Aufenthalt. Diese
ökonomische Sicht kann zu einem frühzeitigen Therapieabbruch oder -verzicht
verleiten, sodass die betroffenen Patienten rascher versterben. Zudem zeigt
sich heute, dass die Fallpauschalen häufig aufgebraucht sind, noch bevor die
Patienten auf die Palliativstation verlegt werden. Damit arbeiten
Palliativstationen mit Verlust, in der Folge werden Personal und Leistungen
gekürzt, und die Qualität der Patientenversorgung leidet. Das bereitet uns
grösste Sorge.“
Die
Palliative Care kommt mit starren Fallpauschalen schlecht weg, unter anderem,
weil Sterbeprozesse sich nicht standardisieren lassen. Fallpauschalen sind
darauf ausgerichtet, dass ein Patient möglichst rasch gesund die
Pflegeinstitution wieder verlässt. Das enspricht aber in keiner Weise der Situation
in der Palliative Care.
Heike
Gudat wird im Interview im nächsten Abschnitt gefragt, ob das Problem erkannt
sei:
„Das
Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Spitäler der Schweiz H+, die Konferenz der
kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und die
Schweizerische Gesellschaft für Palliative Care «palliative ch» haben den
Handlungsbedarf erkannt. Bei anderen Partnern wie Krankenkassen und manchen
politischen Entscheidungsträgern besteht sicher noch Klärungsbedarf. Es sind
allerdings auch sehr komplexe Zusammenhänge, und es wäre sehr wichtig, hier
einen konstruktiven Dialog zu führen und sozialverträgliche Lösungen zu finden.
Wie eine nationale Umfrage des BAG 2010 aber gezeigt hat, wünscht die Schweizer
Bevölkerung sehr wohl eine hoch- stehende Gesundheitsversorgung. Dazu gehört
auch eine bestmögliche Lebensqualität bei schwerer, unheilbarer Krankheit und
am Lebensende.“
Der
Palliative Care fehlt noch eine schlagkräftige Lobby. Deshalb ist es wichtig,
dass eine breitere Öffentlichkeit sich dafür interessiert, ob eine tragfähige
Lösung zugunsten der Palliative Care gesucht und gefunden wird.
Auf
die Frage:“Was fordern Sie?“, antwortet Heike Gudat:
„Wir
fordern einen national einheitlichen Tarif, wie er gesetzlich auch im
Krankenversicherungsgesetz vorgeschrieben wird. Aktuell läuft dazu ein Antrag
bei Swiss-DRG AG. Das ist die Institution, welche die Tarife im stationären
Bereich erarbeitet.“
Quelle:
http://m.basellandschaftlichezeitung.ch/news.htm?newsPos=125941859&cat=baselbiet
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