In
der Schweiz gibt es konkrete Bestrebungen, ein Kinderhospiz mit Platz für acht
Kinder und deren Angehörige zu bauen. In England, Deutschland oder Österreich
gibt es solche Einrichtungen schon seit
längerer Zeit.
Sie
seien dem Ziel ziemlich nahe, sagt Max Melliger, Kommunikationsverantwortlicher
der Stiftung Kinderhospiz Schweiz. Das erste Kinderhospiz in der Schweiz soll
im Jahr 2015 eröffnet werden. Man konzentriere sich in der Standortfrage
momentan auf den Raum Basel, weil
eine Zusammenarbeit mit dem dortigen Kinderspital angestrebt werde. Als
Fernziel strebt die Stiftung danach, insgesamt drei bis vier Kinderhospize in
der Schweiz zu eröffnen – bespielsweise in Luzern oder in der Ostschweiz. Die
Schweiz sei im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in diesem Bereich
ausgesprochen im Rückstand», erklärt der Sprecher der Stiftung Kinderhospiz.
Ein Kinderhospiz könne auch ein Erholungsort für Eltern und Geschwister mit
einem todkranken Kind sein. Gerade wenn ein Kind zum Beispiel an einer Stoffwechselkrankheit
leide, seien die letzten Jahre häufig sehr schwer und pflegeintensiv.
Im
Hospiz gebe es einen Raum der Stille, einen Raum des Abschieds und einen Ort
der Erinnerung, sagt der Sprecher, und jedes Kind habe seinen individuellen
Bereich mit den notwendigen Einrichtungen und Gerätschaften für die palliative
Pflege. Die grössten Schwierigkeiten bis zur Realisierung eines Kinderhospizes
seien die Klärung der Finanzierungsfragen und die Beschaffung der
Investitionskosten in der Höhe von bis zu 16 Millionen Franken für das Gebäude
und Infrastruktur.
Jeanette
Greiner, die leitende Ärztin des Zentrums für Onkologie und Hämatologie und
Leiterin des Palliative Care-Teams am Ostschweizer Kinderspital in St.Gallen,
beurteilt die Notwendigkeit eines Kinderhospizes eher kritisch.
In
ihrer Institution sterben jedes Jahr etwa 20 Kinder, die meisten von ihnen
Frühgeborene auf der Intensivstation. In den letzten zwei Jahren seien zehn
Kinder an ihrer Krebserkrankung gestorben, einige davon wollten auf eigenen Wunsch
im Spital die letzten Stunden verbringen, andere wünschten zu Hause sterben zu
können. Das Palliative Care-Team am Kinderspital betreue die Kinder auch zu
Hause, sagt Greiner. Zum Palliative Care-Team am Kinderspital zählten neben den
Ärzten und Pflegefachpersonen auch Psychologen und eine Pfarrerin. Entscheidend
sei die Zusammenarbeit mit spitalexternen Pflegediensten wie etwa der
Kinderspitex. Häufig entstehe über die Jahre, in denen ein krebskrankes Kind
bei ihnen aus- und eingehe, eine sehr enge, vertrauensvolle Bindung. Es sei für
ihr Team kaum denkbar, so ein Kind oder einen Jugendlichen in seinen letzten
Tagen oder Stunden dann in ein Hospiz zu übergeben. Sie seien vom Kinderspital
aus in der Lage, den Kindern und deren Eltern individuell das anzubieten, was
sie in diesem letzten Lebensabschnitt brauchen. Aus diesen Gründen steht
Greiner der Gründung eines Kinderhospizes in der Ostschweiz im engen Sinn eines
Sterbehauses zwiespältig gegenüber.
Die
Betreuung in der Sterbephase bei Kindern und Jugendlichen sei nicht so sehr von
einem Ort abhängig, sondern vielmehr von ihnen vertrauten Bezugspersonen.
Im
Spital zu sterben sei nicht per se schlecht, sagt Greiner, und es gebe auch
Eltern, die Angst hätten, ihr sterbendes Kind zu Hause zu haben.
Die
beste Lösung zum Thema Kind und Tod wäre für die leitende Ärztin ein
optimiertes spitalinternes wie auch spitalexternes Entlastungs- und
Betreuungsangebot mit einer engen Zusammenarbeit aller bereits bestehenden und
zukünftigen Institutionen, welche in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen
in palliativer Situation eingebunden sind.
Quelle:
http://www.tagblatt.ch/aktuell/panorama/panorama/Gut-umsorgt-bis-zum-Tod;art253654,3245001
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