Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie
(DGG), Ralf-Joachim Schulz aus Köln, kritisierte, dass alte Menschen in ihrem
letzten Lebensabschnitt vor dem Tod viel zu oft unnötige Untersuchungen und
Behandlungen erhalten. Gleichzeitig fehle es häufig an der effektiven
Behandlung von Schmerzen, Luftnot, Depression, Müdigkeit und Schwäche. Schulz
wies auf sechs Forderungen hin, welche die European Union Geriatric Medicine
Society und die European Association for Palliative Care an die europäischen
Regierungen und die EU-Institutionen gerichtet haben. Gemäss Schulz unterstützt
die DGG diese Forderungen.
Von den Institutionen der EU wird verlangt, dass sie
eine Strategie zur Palliativversorgung vorgeben, die ältere Menschen mit
chronischen Erkrankungen mitberücksichtigt. Ältere Menschen und ihre Familien
sollen gestärkt und die öffentliche Wahrnehmung der Palliativversorgung in der
Gesellschaft gefördert werden.
Die Kooperation zwischen Geriatrie und
Palliativmedizin soll gefördert werden, um Synergien zu entwickeln.
Alle in der Versorgung der älteren Menschen und ihrer
Familien beteiligten Mitarbeiter im Gesundheitswesen sollen über
Grundkompetenzen in der Palliativversorgung verfügen. Diese Kompetenzen sollen
in die Ausbildung und Weiterbildung sowie in die kontinuierliche Fortbildung
integriert werden.
Forschung in Palliative Care soll verbessert werden
Die Möglichkeiten und die Förderung von Forschung in
der Palliativversorgung soll verbessert werden. Zudem soll die Einbindung der
Betroffenen und der Öffentlichkeit in die Forschung gefördert werden. Die
Implementierung der Forschungsresultate in die Praxis sollte ein wichtiges
Ergebnis sein.
Eine EU-Plattform für Austausch, Vergleich und
Benchmarking der besten Praxis in der Palliative Care soll zwischen den
Mitgliedstaaten etabliert werden.
Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53146/Bessere-Palliativversorgung-in-Europa-gefordert
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